Nach etlichen Diskussionen über die Streckenführung und nach einer fälschlichen Ankunft beim Nachbarhof haben wir unseren Agriturismo gefunden. Die Abzweigung von der Hauptstrasse war derart eng, dass Christian zwei Mal zurücksetzen musste, um ohne Kratzer zwischen den Gartenmauern einzufädeln. Eine Zeitlang ging es zwischen Wochenendhäusern vorbei, irgendwann gab es keinen Asphalt mehr, dafür aber Begrenzungsmäuerchen, die an Irland erinnerten. Endlich war der Weg zu Ende und das Haus in Sicht. Nicht aber die Wirtsleute. Wir umrundeten das Haus auf der Suche nach einer Türglocke an den verschiedenen Keller-, Zimmer- und Terrassentüren, letztlich mussten wir telefonisch um Hilfe rufen. Nach präzisen Hinweisen auf die Klingel öffnete uns Signora Allegra, die uns ins Zimmer führte. Sie wunderte sich über mein Italienisch und erzählte, dass sie auch "bilingue" sei, denn sie stamme zwar nicht von hier, sondern von Monfalcone (da ist ca. 20 km entfernt!) und habe bis zum Beginn der Volksschulzeit kein Wort Italienisch gesprochen, nur "friulan", das ans Französische, ans Spanische und ans Ladinische erinnere. Und ihre Großtante, geboren unter den Habsburgern 1861, habe nur Friulan gesprochen, aber dafür nur Deutsch geschrieben! Eine geschichtsträchtige Gegend hier!!